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Interview mit M. Varsavsky, dem Gründer von "Fon" (Gelesen: 336 mal)
louiggy
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Interview mit M. Varsavsky, dem Gründer von "Fon"
17.11.2006 , 21:59:03
 
"Die Mobilfunkfirmen nehmen die Kunden aus"
 
Internet-Milliardär Martín Varsavsky über kostenlose Funk-Telefonate, seine neueste Firma Fon und Hilfe für die Dritte Welt
 
Thomas H. Wendel
 
Herr Varsavsky, Sie haben mit Internetfirmen ein Milliardenvermögen gemacht. Bei Ihrer neuesten Gründung, dem globalen WLAN-Datenfunk-Netzwerk Fon, pflegen Sie dennoch eine revolutionäre Attitüde: Ihre Visitenkarte ziert das Foto eines Arbeiteraufmarschs, Ihre Firma bezeichnet sich gar als Movimiento, als Bewegung Fon. Ist das nicht arg aufgesetzt?
 
Ich habe tatsächlich eine Menge Geld im Internet verdient. Der Grundstock meines Vermögens stammt aus dem Verkauf von Ya.com ...
 
... eines spanischen Internetzugangsanbieters, den Sie im Jahr 2000 für 550 Millionen Euro an die Deutsche Telekom verkauft haben...
 
... aber andererseits habe ich mein im Internet verdientes Geld immer wieder auch im Netz weiter gegeben. Philanthropie und Geschäft sind für mich stets dasselbe: Ich erhalte Geld und spende es.
 
Derzeit geben Sie bei Fon wieder Geld mit vollen Händen aus: Sie verteilen kostenlos hunderttausende WLAN-Sendestationen an Privatleute überall auf der Welt. Die Empfänger der Geräte verpflichten sich im Gegenzug lediglich, ihre Internetanschlüsse per Funk kostenlos allen anderen Fon-Mitgliedern zugänglich zu machen.
 
Als wir Ende 2005 starteten, dachte ich, wir könnten Fon wie eine gemeinnützige Organisation aufbauen. Aber dann wurde mir schnell klar, dass wir viel Geld zu investieren haben. Also mussten wir ein Geschäftsmodell für Fon finden.
 
Die Anlaufkosten für Fon dürften 100 Millionen Euro betragen. Wie wollen Sie das je wieder reinholen?
 
Es gab ja bereits viele Versuche, Funknetze auf Basis von WLAN aufzubauen. Aber keiner davon war erfolgreich. Die Leute finden es zwar toll, überall einen Funk-Zugang zum Internet vorzufinden. Sie wollen aber nichts bezahlen. Wir haben nun genau dafür neue Regeln eingeführt: Wer seinen eigenen DSL-Anschluss per WLAN anderen Fon-Mitgliedern kostenlos zur Mitnutzung überlässt, kann bei allen Foneros ebenso kostenlos online gehen. Weltweit. Wer hingegen nichts gibt, zahlt bei Fon einen Obolus von zwei Euro am Tag. Das ist immer noch preiswert im Vergleich zu der Abzocke, die bei den Mobilfunkfirmen statt findet: Da kostet im Ausland oft schon ein einminütiges Telefongespräch genau so viel.
 
Mit dem Unterschied, dass man beinahe überall auf der Welt mit seinem Handy telefonieren kann. WLAN-Sender von Fon sind allerdings noch recht dünn gesät.
 
Das wird sich ändern. Wir rechneten anfangs mit weltweit 25 000 WLAN-Stationen im Fon-Netz bis Ende diesen Jahres. Bereits jetzt haben wir aber 125 000 Mitglieder gewinnen können. 30 000 davon sind bereits mit ihren Fon-WLAN-Stationen auf Sendung. Bis 2008 sind eine Million dieser so genannten Hotspots weltweit realistisch. Ab 500 000 Sendern erreichen wir übrigens die Gewinnschwelle.
 
Wie viele Mitglieder zählt Fon inzwischen in Deutschland?
 
Wir haben dank unserer jüngsten Werbeaktion, die am Freitag endete, 10 000 neue Fon-Mitglieder in Deutschland. Rechnet man die Altkunden hinzu, werden wir demnächst mit 14 000 Hotspots die Telekom als bislang größten deutschen WLAN-Betreiber überflügeln.
 
Nutzen die sogenannten Foneros das Netz auch von unterwegs?
 
Die Nutzung ist noch gering. Aber das liegt auch daran, dass bislang fast nur mobile Computer mit WLAN ausgerüstet sind. Erst jetzt kommen auch andere Geräte hinzu. So liefert Nokia inzwischen jeden Monat Millionen von Handys mit WLAN-Funktionalität aus. Oder nehmen Sie Microsofts neuen Musikspieler Zune - auch dieses Gerät soll ein Funkmodul enthalten. Die Kombination aus vielen Endgeräten und Fon-Hotspots - das wird die mobile Kommunikation verändern.
 
Behalten Sie recht, wäre Fon eine Gefahr für Mobilfunkfirmen.
 
Ich sehe Fon als ein Instrument, das den Mobilfunk auf eine Ebene bringt mit dem Festnetz. Zuhause sind wir es gewohnt, zu Pauschalpreisen im Internet zu surfen oder für Cent-Beträge zu telefonieren. Beim Handy ist das anders: Die Mobilfunkfirmen nehmen die Kunden aus. Bei jedem Download muss man sich fragen, ob das wieder drei Euro extra kostet. Wer auf sein Mobiltelefon Klingeltöne herunterlädt, weiß, wovon ich rede. Damit wollen wir Schluss machen. Wir wollen die Mobilfunkindustrie dazu zwingen, faire, preisgünstige Tarife wie im Festnetz anzubieten. Das ist schon so etwas wie eine Revolution.
 
Welche Daseinsberechtigung hat denn der Mobilfunk für Sie noch?
 
Auf dem Land und überall dort, wo Menschen wirklich mobil sind - etwa im Auto - werden die Handy-Netzbetreiber weiterhin gebraucht.
 
Sie fungieren auch als Regierungsberater von Argentiniens Präsident Néstor Kirchner. Zudem unterstützen Sie die Initiative des MIT-Professors Nicholas Negroponte, der Schulkinder in Entwicklungsländern mit 100-Dollar-Laptops ausstatten möchte. Gibt es da Berührungspunkte mit Fon?
 
Mehrere. Zum einen arbeiten wir mit dem MIT eng bei der Software-Entwicklung zusammen. Zum anderen ist das, was Negroponte vorhat, eine wundervolle Idee: Kinder lernen dank moderner Technologie viel besser. Auch meine eigene Stiftung handelt nach dieser Maxime.
 
Kritiker haben Ihnen vorgeworfen, Ihre Spenden gingen an den Bedürfnissen der Menschen vorbei: Schulkinder aus armen Verhältnissen bräuchten eher eine warme Mahlzeit als einen Zugang zum Internet.
 
Ich antworte darauf immer: Okay, die Kinder würden ein Mittagessen bekommen. Aber das macht sie nicht wettbewerbsfähiger in der globalen Wirtschaft. Der Computer ist eine Quelle des Wissens und auch der Arbeit. Mein Sohn etwa hat mit zwölf Jahren angefangen, kleine Computerprogramme zu entwickeln. Das Internet ermöglicht Fon, Entwickler rund um den Globus zu beschäftigen. Ein Kind aus einem unterentwickelten Land kann also eine Menge Schwierigkeiten mit Hilfe des Internets beseitigen. Zumindest im Netz steht es auf einer Stufe mit allen anderen Menschen. Es ist gleichberechtigter Akteur.
 
Dennoch: Ob sich Fon finanziell rechnet, ist höchst ungewiss. Handelt es sich für Sie nicht um ein äußerst riskantes Geschäft?
 
Klar. Es kann dazu kommen, dass unsere kostenlosen WLAN-Stationen von Menschen bestellt werden, die sich dann anschließend nicht in unser Netzwerk einklinken. Aber das erwarte ich nicht. Außerdem habe ich mein ganzes bisheriges Leben nichts anderes gemacht, als hochriskante Unternehmungen zu starten. In sechs von sieben Fällen war ich damit erfolgreich.
 
Gespräch: Thomas H. Wendel
 
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Zur Person
 
Martín Varsavsky gründete schon während seiner Studienzeit in New York 1984 eine Firma, die sich auf die Sanierung von Loft-Wohnungen in Manhattan spezialisierte. In den Telekom-Sektor stieg der Wahl-Spanier mit argentinischen Wurzeln 1990 mit Viatel ein. Weitere Gründungen waren die spanische Festnetzfirma Jazztel sowie der Internetanbieter Ya.com, den Varsavsky für 550 Millionen Euro im Jahr 2000 an die Deutsche Telekom verkaufte. Mit Fon will der 46-Jährige nun ein globales Netz von Millionen WLAN-Sendern schaffen. Die Idee: Fon-Kunden öffnen untereinander ihre DSL-Zugänge und können weltweit kostenlos im Netz surfen.
 
Quelle: Berliner Zeitung
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