Proxomitron ist ein frei konfigurierbarer HTTP-Proxy, der vor allem wegen seiner flexiblen Filtersprache und seiner Stabilität eine weltweite Nutzergemeinde gefunden hat.
Dank der Filtersprache sind die Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Manipulation von Webinhalten nahezu unbegrenzt. Als Hauptaufgaben haben sich jedoch die Eliminierung von unerwünschter Internetwerbung, Popup-Fenstern, gefährlichen oder „neugierigen“ Scripten, Webbugs und Sonstigem, was das Surfen im Internet behindert oder stört, etabliert.
Neben Filtern, mit denen der vom Browser empfangene Quelltext einer Webseite manipuliert werden kann, bietet Proxomitron auch die Möglichkeit, die HTTP-Header zu bearbeiten. Auf diese Weise kann die Kommunikation zwischen Browser und Webserver selbst kontrolliert werden, nicht nur deren Ergebnis (z.B. die Webseite).
Um Filter generalisieren und auf ganze Gruppen von Webseiten anwenden zu können, werden Listen (in Form von Textdateien) benutzt, die vom Benutzer leicht erweitert werden können. Das Programm wird mit vielen vorkonfigurierten Standardfiltern und -listen angeboten, so daß auch weniger erfahrene Anwender einen direkten Nutzen daraus ziehen können.
Proxomitron bedient sich eines für HTML optimierten Dialekts von regulären Ausdrücken. Dessen spezielle Eigenschaften wie der intelligente Umgang mit Leerzeichen, Anführungszeichen und anderen HTML-Spezifika sowie das Vorhandensein einer ganzen Reihe von direkt im regulären Ausdruck verwendbaren Hilfsfunktionen ermöglichen eine effiziente Manipulation nahezu sämtlicher Aspekte der Kommunikation zwischen Browser und Webserver.
Das Programm wurde von Scott R. Lemmon entwickelt und als Shonenware veröffentlicht. Unter Shonenware versteht der Autor freie Software mit freiwilligem Lizenzerwerb. Eine Lizenz erwirbt man, indem man sich eine CD der japanischen Gruppe Shonen Knife kauft und ihm ein Foto schickt, auf dem man mit der CD abgebildet ist. Mit der Fertigstellung der Version Naoko 4.5-j im Jahr 2003 stellte der Autor die weitere Entwicklung ein. Unter dem Namen Proximodo wird allerdings seit Oktober 2004 ein Open-Source-Klon von Proxomitron entwickelt, der die bestehenden Funktionen aufgreift und einige Erweiterungen enthält.
Quelle: Wikipedia Download