Erstes Release des freien DOS
Von wegen DOS ist tot: Nach zwölf Jahren Entwicklungszeit hat die Open-Source-Alternative zu MS-DOS das Release 1.0 erreicht. Das FreeDOS-Projekt wurde in Angriff genommen, als Microsoft 1994 im Zuge des Windows-95-Hypes erklärte, man werde DOS nicht mehr weiterentwickeln. So kam Jim Hall auf die Idee, ein quelloffenes zu MS-DOS kompatibles Betriebssystem zu entwickeln, komplett mit Speicher-Management, CD-ROM-Treibern und allem, was dazu gehört.
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Mittlerweile kann FreeDOS weitaus mehr als sein Vorbild: So unterstützt der Open-Source-Nachfahre das Dateisystem FAT32 und lange Dateinamen, bietet einen eigenen Maustreiber, einen UDMA-Treiber und vieles mehr. Das Release 1.0 enthält zahlreiche Zusatzprogramme, von denen MS-DOS nur träumen konnte, darunter einen Audio-Player, einen Mehrfenster-Editor, Betrachter für HTML und Archivierungsprogramme. Heute wurde endlich das Release 1.0 online gestellt, zunächst in einem einfachen ISO-Image. Weitere Image-Optionen sollen in Kürze folgen.
Bei kommerzieller Software bedeutet ein Release 1.0 oft, dass die Software sich noch im Anfangsstadium befindet. Kommerzielle 1.0-Versionen enthalten nicht selten noch zahlreiche Fehler. Im Open-Source-Bereich beginnt die Versionierung dagegen bei 0.x – hier kennzeichnet ein 1.0, dass das Projekt mittlerweile ausgereift ist. (ghi/c't)
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