Gut - unsere Regierung sagt:
die Finanzkrise ist gebannt.
- alle Spareinlagen (ca. 1.000 Milliarden Euro) sind staatlich gesichert
- gefährdete Banken/Versicherungen werden aus einem staatlichen Fonds (ca. 470 Milliarden Euro) refinanziert und/oder mit Bürgschaften versorgt
Nachdem uns nun wochenlang erzählt wurde, dass das Deutsche Finanzsystem von der Krise nicht (oder nur: ein wenig) betroffen ist, legt die Regierung den Banken 470 Milliarden Euro zu Füßen - das sind (umgerechnet) ca. 640 Milliarden US-Dollar; enstspricht also nahezu dem, was die deutlich stärkere Wirtschafts- und Finanzmacht Amerika, zur Sanierung ihrer maroden Banken auf den Tisch geblättert hat.
Seltsam ... Deutschland ist nur am Rande von der Krise betroffen und legt ein Sicherungspaket auf, dass dem amerikanischen, von der Relation her gesehen, um ein Vielfaches an Volumen überlegen ist?
In Sachen Spareinlagen ... garantiert unsere Regierung mit Geld dass sie nicht hat.
Wir sind der Staat und unsere Steuerzahlungen sind das Geld das die Regierung zur Verfügung hat (natürlich neben dem Geld das sich die Regierung, auf Kosten der Steuerzahler, von den Banken leiht).
Die Garantie für die Spareinlagen kann also nur dann erfüllt werden, wenn die Regierung das zur Erfüllung der Garantie erforderliche Geld, bei den Banken als Kredit aufnimmt.
Gut - bei den Banken liegen unsere Spareinlagen (ca. 1.000 Milliarden Euro) und die Regierung könnte also Kredite in dieser Höhe aufnehmen; allerdings müssten diese dann gegenüber den Banken, zu Lasten des Steuerzahlers und zu Gunsten der Banken, verzinst werden.
Da aber die staatlichen Garantien nur dann greifen, wenn die Spareinlagen verloren (von Finanzjongleuren verzockt), die Banken damit also insolvent sind, kann die Regierung genau dann keine Kredite aufnehmen wenn es gilt, die Garantiezusagen zu erfüllen.
Die Staatsregierung macht also im Augenblick genau das, was sie den für die Krise verantwortlichen Finanzmanagern vorwirft:
sie spekuliert.
Sie wettet also darauf, dass nicht alle Banken insolvent werden und um dieser Wette eine gewisse Chance zu geben, bildet die Regierung einen Fonds (der zwar kein Geld, sondern nur ein Versprechen auf Geld enthält) und sagt zu, aus diesem Fonds notleidende Banken zu refinanzieren.
Alles natürlich, zu Lasten des Steuerzahlers - also des Inhabers des Sparguthabens das die Regierung (so generös) zu Sichern verspricht.
Der Sparer soll sich also sagen: alles in bester Ordnung; mein Spargeld ist sicher denn ich als Bürger, bürge ja für die Sicherheit meiner Spareinlagen.
In diesem Zusammenhang drängt sich in dem Wort
Bürger eine völlig neue Bedeutung auf.
In Sachen Bankensicherung ... bringt die Regierung 470 Milliarden Euro ein um so zu verhindern, dass sie die in Sachen Spareinlagen getroffenen Zusicherungen, tatsächlich einmal erfüllen muß.
Wo aber sollen diese 470 Milliarden Euro herkommen?
Natürlich muß sich die Regierung dieses Geld von den Banken leihen und dort als Kreditsicherheit die Staatseinnahmen (also das Geld der Steuerzahler) verpfänden.
Das Bankensystem leiht also der Staatsregierung Geld damit die Staatsregierung das wegen Geldmangels marode Bankensystem vor dem Untergang retten kann.
Dieses geniale Konstrukt
ich (Bank) leihe dir (Staat) Geld, damit du (Staat) mir (Bank) das Geld geben kannst das ich (Bank) benötige um dir (Staat) Geld leihen zu können damit du (Staat) die zu meinen (Bank) Gunsten abgegebenen Bürgschaften erfüllen kannst mit denen du (Staat) mich (Bank) vor einem Zusammenbruch rettest.
wird nun seit bereits zwei Tagen, an den Börsen der Welt mit einem Kursfeuerwerk gefeiert.