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https://www.everyscript.de/cgi-bin/pc_forum/YaBB.pl Dies und Jenes ... >> Stammtisch >> Wer schürt die Rezessionsangst? https://www.everyscript.de/cgi-bin/pc_forum/YaBB.pl?num=1225819435 Beitrag begonnen von PC-Forum am 04.11.2008 , 18:23:55 |
Titel: Wer schürt die Rezessionsangst? Beitrag von PC-Forum am 04.11.2008 , 18:23:55 Das Wirtschaftwachstum im Jahre 2008 war und ist, absolut zufriedenstellend. Die Arbeitslosenquote sank auf den niedriegsten Stand seit 16 Jahren. Nun sagen uns die aktuellen Wirtschaftsprognosen für das Jahr 2009, ein Nullwachstum voraus und schon verbreiten unsere Wirtschaftsexperten Angst und Schrecken. Ich frage mich allerdings ... wenn ein laufendes Jahr gut war für die Umsätze/Gewinne der Wirtschaft, gut war für den Arbeitsmarkt und somit gut war für die Steuereinnahmen des Staates, warum sollte dann ein darauf folgendes Jahr, bei unveränderten Randbedingungen (also Nullwachstum), ein schlechtes Jahr werden? Was gut war, das wird nicht dadurch schlechter, dass es nicht verbessert werden kann - es bleibt gut. |
Titel: Re: Wer schürt die Rezessionsangst? Beitrag von PC-Forum am 05.11.2008 , 18:20:37 Die aktuellen Steuerschätzungen für das Jahr 2009 belegen mehr als deutlich, das die Staatseinnahmen steigen werden. Somit kann von Rezession keine Rede sein. Die Sprecher der Industrieverbände jammern auf dem höchsten Niveau von Produktivitäts- und Gewinnentwicklung der vergangenen vier Jahre. Niemals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, konnten höhere Gewinne aus Industrieproduktion (und Bankentätigkeit) eingefahren werden und niemals konnte das Eigenkapital der Unternehmen in Deutschland, mehr erhöht werden als in den letzten drei Jahren. Die derzeitige Krise bei den Automobilherstellern, hat mit der Finanzkrise nicht das geringste zu tun. Die Herrschaften haben die Zeichen der Zeit verschlafen und nutzen nun die Finanzkrise um eigene Fehler im Management und in der Produktentwicklung zu kaschieren. |
Titel: Re: Wer schürt die Rezessionsangst? Beitrag von PC-Forum am 11.11.2008 , 17:47:47 Nachdem die Rohoelpreise (sowohl Brent als nun auch WTI) heute unter der 60 Dollar Grenze notieren, die täglich zu beobachtenden, massiven Stützungaktionen interessierter Kreise damit immer weniger Wirkung zeigen, kann wohl mit Fug und Recht davon ausgegangen werden dass die Ertragslage des produzierendes Gewerbes das den Oelpreis in seine Kalkulationen einbeziehen muß, sich deutlich verbessert und damit sowohl Arbeitsplätze gesichert werden als auch die Konkurrenzfähigkeit der diesbezüglichen Unternehmen, durch eine deutliche Verbesserung des Preisspielraums im Angebotsstadium, mehr als gesichert ist. Die augenblicklich anstehenden Tarifverhandlungen im Metallbereich haben, hinsichtlich der Forderungen der IG-Metall, durchaus ihre Berechtigung. |
Titel: Re: Wer schürt die Rezessionsangst? Beitrag von AiB am 11.11.2008 , 20:46:32 Wie zu sehen ist, laufen gerade wieder verzweifelte Versuche, den WTI Rohoelpreis über die Marke von 60 Dollar zu treiben. Es wird nicht gelingen - der Markt gibt diesen Preis nicht her. |
Titel: Re: Wer schürt die Rezessionsangst? Beitrag von Siege am 13.11.2008 , 00:29:54 Vielleicht ist es ja so: die Wirtschaft will die Rezession - zumindest soweit, wie es das Bild der Öffentlichkeit von dem jeweiligen Unternehmen betrifft. Über viele Jahre konnten die Unternehmen sich nun gesund schrumpfen, Mitarbeiter entlassen und sich ihrer sozialen und moralischen Verantwortung entziehen, indem sie auf die schlechte wirtschaftliche Lage hingewiesen haben. Dummerweise sind die Gewinne aber immer weiter gestiegen, und um nicht völlig unglaubwürdig zu werden, mussten die Unternehmen dies auch zugeben - und einen Teil an die Mitarbeiter weiter geben. Daneben mussten auch wieder Mitarbeiter eingestellt werden, da die wirtschaftliche Entwicklung dann doch zu gut war. Jetzt kann die Wirtschaft aber aufatmen, denn endlich kann man wieder auf die kommenden schlechten Zeiten hinweisen - und somit eine Forderung nach 8% mehr Gehalt als gierig und unangebracht abschmettern. Mit Gerechtigkeit hat das wenig zu tun, aber wer hat gesagt, Kapitalismus sei gerecht? Sicherlich ist mein Beitrag etwas zynisch, und es gibt einige Unternehmen, denen es wirklich schlecht ging, ebenso solche, die Verantwortung für ihre Mitarbeiter übernehmen. Aus meiner Sicht sollten die Unternehmen aber auch das Große Ganze im Auge behalten: in einer globalisierten Welt ist es sicherlich schwierig, die Mitarbeiter gerecht an der Wertschöpfung zu beteiligen und dennoch international konkurrenzfähig zu sein, und auch Moral und soziale Verantwortung bringen keine Rendite, aber ein Blick aus der Betriebswirtschaft in die Volkswirtschaft und somit weg vom eigenen Unternehmen könnte aus meiner Sicht nicht schaden. Denn wie heißt es so schön: Waschmaschinen kaufen keine Waschmaschinen. Nur Menschen mit Einkommen können das. |
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